Wehrhafte Demonstrantinnen: IG BAU-Frauen zeigen keine Toleranz für Intoleranz.
©Eisenkind
03.06.2016
Frauen
Mitte März trafen sich die IG BAU-Frauen auf Bundesebene in Steinbach, um unter dem Titel „Wie wollen wir leben?“ ihre Zukunftsvorstellungen zu formulieren. Zentrale Punkte sind faire Arbeit und ein gutes Leben. Kinder sollen gleiche Chancen haben, egal ob sie Jungen oder Mädchen sind oder irgendwas dazwischen. Egal welche Hautfarbe sie haben oder welcher Herkunft sie sind. Ob sie Männer oder Frauen lieben, spielt keine Rolle.
Die Wahlerfolge der AfD bei den letzten Landtags- und Kommunalwahlen überschatteten die Diskussion und erfüllten die IG BAU-Kolleginnen mit tiefer Sorge. Sehr schnell waren sie sich einig: „Dieses Land ist unser Land. Wir sind mit dafür verantwortlich. Und wir dürfen nicht schweigen, wenn die AfD lautstark und populistisch ihre Alternative für Deutschland propagiert.“

Spontan machten sie sich an die Recherche und entwickelten ein Faltblatt zur Aufklärung über diese rechtsnationale, zutiefst demokratiefeindliche Partei. Darin zeigen sie mit Zitaten aus Wahlprogrammen und öffentlichen Äußerungen der Parteispitze auf, dass die AfD nicht nur fremdenfeindlich ist. Sie ist auch frauenfeindlich, arbeitnehmerfeindlich, demokratiefeindlich und asozial.

Mit ihrer Steuerpolitik will sie die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnen. Sie will den Kündigungsschutz abschaffen und die Unfallversicherung. Hartz IV-Empfänger sollen zu einer sogenannten „Bürgerarbeit“ gezwungen werden.

Statt beruflicher Gleichstellung sollen Frauen mehr Kinder gebären und zurück an den Herd. Homosexuelle sollen gezählt werden. Wofür? Die AfD will die Energiewende beenden. Sie plädiert für Kernkraft und Braunkohle statt Erneuerbarer Energien und leugnet die menschengemachte Erderwärmung.

„Viele Menschen wählen die AfD, ohne zu wissen, wofür diese Partei steht“, vermutet Renate Wapenhensch, Mitglied im Bundesfrauenvorstand der IG BAU. „Wir müssen diese Widersprüche aufdecken und konsequent Position beziehen.“

Dazu fordern die Frauen in ihrem Faltblatt insbesondere die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter auf. 15 000 Exemplare haben sie drucken lassen für eine große Verteilaktion bei den DGB-Kundgebungen zum 1. Mai. Renate verteilte sie in Ludwigshafen und fand großen Anklang. Der Sprecher des DGB forderte in seiner Rede dazu auf, das Faltblatt sorgfältig zu lesen und die Oberbürgermeisterin der Stadt, Eva Lohse, bat gleich noch um eine digitale Version.

Mit dem 1. Mai ist die Aktion der IG BAU-Frauen nicht beendet. Sie wünschen sich, dass ihr Flyer (siehe Download) auch weiterhin verbreitet und in Betrieben verteilt wird.

Kostenlose Exemplare können bestellt werden. Dazu einfach eine E-Mail an [Bitte aktivieren Sie Javascript] schreiben.

Ein Beitrag unserer Kollegin Sylvia Honsberg in der IG BAU-Mitgliederzeitschrift "Der Grundstein/Der Säemann", Juni 2016.

Arsch hoch, Zähne auseinadner!
Kein Platz für die AfD in unserem Land!