Die Mitglieder des Bundesseniorenvorstandes
(Foto: Eva-Maria Pfeil) Die Mitglieder des Bundesseniorenvorstandes.
21.09.2023
Senioren

In einem Seminar im Arbeitnehmerzentrum in Königswinter hat sich der Bundesseniorenvorstand mit den Themen Wohnen, Rente, Pflege, Umwelt und Digitalisierung beschäftigt, die auch Schwerpunkte der künftigen Arbeit sind.

Dabei wurden besonders die Fragen diskutiert: Wie will ich im Alter leben? Was tun, wenn sich die Gesundheit verschlechtert oder das Geld für die Wohnung nicht mehr reicht? Was kann ich zum Schutz des Klimas und unserer Umwelt beitragen?

Alles wird teurer. Die Inflationsrate liegt fast stabil auf hohem Niveau. Lebensmittel, Heizung, Strom und Kraftstoffe kosten immer noch mehr als vor Beginn der Corona-Pandemie.

Die Mieten steigen, wer ein Eigenheim besitzt, muss für Investitionen tiefer in die Tasche greifen oder Kredite aufnehmen. Eben: alles wird teurer.

Und wie sieht es mit den Einnahmen aus? Klar, die Angleichung der Rentenwerte Ost an West, längst fällig, bringt etwas Entlastung. Die Rentenerhöhung in 2023 mit 4,39 Prozent im Westen und 5,86 Prozent im Osten lag deutlich unter der Inflationsrate. Das bedeutet in jedem Monat höhere Ausgaben als Einnahmen. Die Kaufkraft sinkt!

Es wäre nur folgerichtig, dass auch Rentner*innen einen Inflationsausgleich erhalten! Der Bundesseniorenvorstand fordert im Sinne der Gleichbehandlung von der Bundesregierung einen Inflationsausgleich für Rentner*innen ein.

Wie wichtig eine gute Wohnraumberatung zur Altersvorsorge ist, wurde besprochen. Im Mittelpunkt stand dabei, barriereärmere Wohnverhältnisse für ein selbstbestimmtes Leben zu schaffen.

Zur Vorsorge gehört auch, wie man das Älterwerden eigenständig regelt. Mit einer Patientenverfügung legt man selbst die medizinische Behandlung im Notfall fest. In der Patientenverfügung bestimmt man, wer den eigenen Willen stellvertretend gegenüber Ärzten als Ansprechpartner*in vertreten soll.

Ältere Menschen verbringen die meiste Zeit in ihrer Wohnung. Sie vermittelt Sicherheit. Das Leben in den eigenen vier Wänden kann durch technische Assistenzsysteme, wie zum Beispiel Sturzerkennung, Brandschutz, Türöffnungs- oder Beleuchtungssysteme, erleichtert und sicherer werden.

Im Internet können Verwaltungs- und Dienstleistungen geregelt werden. Selbst Einkäufe des täglichen Bedarfs sind möglich. Von den Teilnehmenden wurde der zunehmende Ausschluss älterer Menschen im Rahmen der Digitalisierung thematisiert. Auch in unserer Gewerkschaft darf es nicht dazu führen, dass durch die zunehmende Digitalisierung der Informationsfluss und der persönliche Kontakt abgeschnitten werden.

Ausgehend von der aktuellen Diskussion über Umwelt- und Klimakrise haben sich die Senior*innen der IG BAU entschieden, dem "U" im Namen unserer Gewerkschaft mehr Augenmerk zu schenken.

Die Mitglieder des Bundesseniorenvorstandes werden mit den Vorsitzenden der Bezirksseniorenvorstände Umweltprojekte als Beiträge zum Umweltbewusstsein und Umweltverhalten entwickeln und hoffen dabei auf die Unterstützung der Bezirksverbände.

Es geht aber auch um den persönlichen Beitrag von jeder*jedem einzelnen, der zum Umweltbewusstsein geleistet werden kann. Der Bundesseniorenvorstand erhofft sich hierbei viele Mitstreiter*innen und fordert zum Mitmachen auf.

Die Ergebnisse sollen dann in einer Broschüre auf dem 24. Ordentlichen Gewerkschaftstag 2026 präsentiert werden.

Alles in allem, ein interessantes und informatives Seminar, bei dem aber auch deutlich wurde, dass es noch viele offene Fragen für uns Ältere gibt, die angesprochen und geklärt werden müssen. Hier sieht der Bundesseniorenvorstand einen Handlungsbedarf gemeinsam mit den anderen Seniorenvertretungen in den DGB Gewerkschaften und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO).

Text: Bernd Unbescheid